Gegner des am Oberhachinger Kirchplatz geplanten Supermarktes legen neues Lärmschutzgutachten vor!

Gemeinsame Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Rettet den Kirchplatz“ und den Vereinigten Freien Wählern Oberhaching e. V.

Was den Anwohnern der Lanzenhaarer Straße und anderen Ortskundigen sofort klar war, als der Bebauungsplan "Lebensmittel-und Drogeriemarkt südl. Kybergstraße/Lanzenhaarerstraße mit Hofstelle Ertl" im Juni präsentiert wurde, wird nun durch ein neu in Auftrag gegebenes Lärmschutzgutachten der unabhängigen Firma Steger u. Partner eindeutig bestätigt:

 

Die geplante Anlieferung mit schweren LKW entlang der östlichen Grundstücksgrenze ist aus Schallschutzgründen selbst zur Tageszeit nicht möglich. Damit ist das von der Gemeinde vorgelegte Lärmschutzgutachten klar widerlegt. Bereits im Juni hatte die Gemeindeverwaltung ein von Bürgermeister Schelle in Auftrag gegebenes Gutachten vorgelegt, das dem geplanten Bauvorhaben in Sachen Lärmschutz Unbedenklichkeit attestierte.

 

Mit dem neuen Lärmschutzgutachten steht nicht nur für die Kritiker, die Bürgerinitiative und die Vereinigten Freien Wähler, fest: Der "Laden" mit seinen 2500 qm Verkaufsfläche verstößt gegen die Regeln des Lärmschutzes , die zulässigen Höchstwerte werden überschritten. Darüber hinaus steht fest: Die Gemeinde hält sich bei der Planung des Ladens am Kirchplatz, wie bei derjenigen des Ladens am Frühbeis-Gelände nicht an den Oberhachinger Stellplatzschlüssel, d.h. hier werden die für Normalbürger geltenden Regeln nach Belieben gedehnt und gebeugt.

 

Für die Aspekte Lärmschutz und nötige Stellplätze gilt, wie für das Gesamtprojekt, was seit Veröffentlichung der Pläne und Dimensionen des Ladens inzwischen vielen Oberhachingern klar ist: Er greift durch seine Größe und Auswirkungen unzumutbar in den Lebensraum der Anwohner ein. Dass die Gegnerschaft des Supermarkts inzwischen nicht mehr nur aus unmittelbaren Anwohnern besteht, zeigen zahlreiche schriftliche Einwendungen.

 

Gemeinderat und VFWO Vorsitzender Marcus Franklin stellt fest: "In der öffentlichen Berichterstattung wird dieses Thema als Bruderzwist und Konflikt mit einigen wenigen Anwohnern dargestellt. Inzwischen zeigt aber die breite und positive Resonanz auf unsere Aktivitäten, dass hier ein Bauvorhaben realisiert werden soll, dass die Oberhachinger mehrheitlich ablehnen. Es ist völlig legitim, Forderungen für eine ortsnahe Versorgung der Bürger aufzustellen. In 900 m Entfernung (Frühbeisgelände) soll aber nun ein weiterer Supermarkt entstehen. Die Argumente von Bürgermeister Schelle und seiner CSU-Fraktion werden immer bizarrer. Ein weiterer positiver Effekt soll eine um 50 % reduzierte Kfz-Nutzung sein, weil Oberhachinger nun angeblich zum Einkaufen verstärkt das Fahrrad nutzen würden!?! … Und die Erde ist eine Scheibe! " resümiert er dazu.

 

Dr. Ludwig Ertl, Internist am Ort, dazu: "Wie kam es zu diesem Projekt 'Supermarkt am Kirchplatz', diesem Spaltspilz der Gemeinde? Es ist entstanden aus der Idee, nicht der Notwendigkeit, den Kirchplatz zu beleben, und dem zu hinterfragenden bürgermeisterlichen Dogma 'Kein Laden auf der grünen Wiese!' Dieses Dogma ist überholt. Es negiert die Bedürfnisse unserer Zeit. Historisch entstanden die Läden auf der grünen Wiese schon in den 70-er und 80-er Jahren, nicht, weil die damaligen Planer dümmer als die heutigen waren, sondern aus Gründen der Vernunft: Es gab den Bedarf, und auf der Wiese war Platz, um für die wachsenden Gemeinden entsprechende Einkaufsmöglichkeiten mit zweckmäßiger Ver- und Entsorgung zu schaffen. Das ist der Grund, weshalb IKEA und Segmüller nicht den Münchener Marienplatz beleben, sondern 'auf der Wiese' bei Neufahrn und Parsdorf die vorhandenen Autobahnen nutzen, Kaufkraft binden und Gewerbesteuern mehren. Am Kirchplatz in Oberhaching dagegen gibt es keinen Bedarf und keinen Platz, das sagt die Vernunft."

 

Ist aber der Oberhachinger Konflikt noch mit Vernunft lösbar? Ist es vertretbar, dass der Bürgermeister der Minderheit der Betroffenen mit einem Ratsbegehren droht, durch welches sie von der Mehrheit der Nichtbetroffenen überstimmt werden? Wir meinen, das ist nicht vertretbar. Der Bürgermeister ist der Vertreter der gesamten Gemeinde, nicht Kämpfer für Partikularinteressen und gegen missliebige Minderheiten.

Allerdings könnte - dies als Denkanstoß für Mandatsträger - der Wunsch einiger weniger Oberhachinger nach einem neuen Laden, das Dogma "kein Laden auf der grünen Wiese" und vor allem der Wunsch der Anwohner nach mehr Ruhe sehr einfach unter einen Hut gebracht werden, nämlich mit einem Discounter, nicht im Grünen, sondern im Gewerbegebiet. Dieses ist nämlich bekanntlich für solche Projekte gedacht und geschaffen.

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